Mittwoch, 30. Dezember 2009

Ein Jahr geht zuende ... mir würde dieser Tag schon reichen ... !!!

Mittwoch 30.12.2009 - 18:40 Uhr

Ich stehe mit meinem Arbeitskollegen am Bahnhof. Man unterhält sich über einen lagen Arbeitstag und ist schon im Begriff sich ein Frohes Neues Jahr zu wünschen, da hören ich folgende Durchsage: Meine Damen & Herren an Gleis 4, die Westfalenbahn nach Rheine über Bruchmühlen, Melle, Wissingen, Westerhausen & Osnabrück, Abfahrt 18:46 entfällt Aufgrund eines Defekts an der Lok.

??? !!! ??? !!! ??? !!! ... wie jetzt ... 3 Minuten später

Ich wiederhole: Die Westfalenbahn nach Rheine über Bruchmühlen, Melle, Wissingen, Westerhausen & Osnabrück, Abfahrt 18:46 entfällt Aufgrund eines Defekts an der Lok.

Alternativen werden Einem nicht angeboten. Was bedeutet, dass ich heute eine Stunde länger in der wunderschönen Stadt Bünde festsitze. Ich kann aber meinen Kollegen dafür begeistern irgendwo ein, zwei schnelle Bier zu trinken.

Unsere Wahl fällt auf das Amigo (alles andere hat noch zu), eine Kneipe an der ich jeden Tag zweimal vorbei gehe aber noch nie drin war. Es ist eine Raucherkneipe, die schon durch die milchigen Scheiben nach einer Renovierung schreit (vergilbte Jim Beam Flaggen, Musik zwischen Schlager & Techno und Teppichboden, der auch die besten Tage hinter sich hat).

Aber das Bier ist super (Top-Schaumkrone). Ein gutes Gespräch, zwei leckere Bier. So vergeht die Stunde quasi im Flug und ich verabschiede mich von meinem Kollegen und mache mich wieder auf den Weg zum Bahnhof um meinen Zug um 19:46 Uhr noch zu bekommen.

Meine Damen & Herren an Gleis 4, Die Westfalenbahn nach Rheine über Bruchmühlen, Melle, Wissingen, Westerhausen & Osnabrück, Abfahrt 19:46 hat etwa 5 Minuten Verspätung.

Es werden 10 ... !!!

Der Zug ist voll und zieht den defekten Rest der Bahn, die um 18:46 hätte fahren sollen, unbeheizt hinter sich her. Ich steige in den beheizten Teil und setzt mich in eine Viererbank. in der nur noch eine andere Person sitzt, hole mein Buch aus meiner Crumpler Tasche (Als wir unsterblich waren von Tony Parsons) und fange an zu lesen.

Kurz hinter Melle (etwa 15 Minuten Fahrt) geht es nicht weiter, die Bahn steht. Die Leute werden unruhig und fange an zu diskutieren. Ich nicht, denn ich habe einen angenehmen Pegel vom Bier eine gutes Buch und muss in Osnabrück auch keinen Anschlusszug bekommen.

Nach 20 Minuten ohne spürbare Bewegung (der Bahn) werden die Passagiere lauten, fangen an zu telefonieren und reden mit der Zugbegleiterin über Ihre Anschlusszüge. Ich habe keine Lust mehr zu lesen (weil alle viel zu laut sind) und muss auf Klo.

Das funktioniert sogar, lässt sich abschließen und ist nicht vollgekotzt. Mit leerer Blase setzt ich mich wieder auf meinen Platz.

Meine Damen & Herren, Aufgrund einer Störung im Betriebssystem werden wir heute nicht in Wissingen halten. Alle die in Wissingen aus oder umsteigen möchten müssen bis nach Osnabrück fahren und können dann mit einem Bus wieder nach Wissingen fahren.

Super, mir egal, ich will nach Osnabrück, aber mir wäre es lieb wir würden uns überhaupt bewegen, um aufgrund der Störung im Betriebssystem nicht in Wissingen zu halten.

5 Minuten später: Meine Damen & Herren, dieser Zug hält doch in Wissingen.

Auch gut, aber weiterfahren fände ich jetzt echt nett.

20:45 Uhr - Ankunft in Osnabrück ohne weitere Zwischenfälle.

Alles super jetzt aber nach Hause. Auf dem Weg durch die Bahnhofshalle überlege ich mir mich mit einer richtig schönen Wurst von der Weihnachtsbude vor dem Bahnhof nach so einem Abend zu belohnen. Leider ist der Grill schon aus und die letzte Wurst an die Person vor mir verkauft worden.

Naja ... nicht schön, aber Die hat bestimmt eh nicht mehr geschmeckt.

Mein Fahrrad ist so merkwürdig zugefroren, dass ich mein Catlight (Vorderlicht) nicht anständig in die dafür vorgesehene Halterung drücken kann. Aber ohne fahre ich besser auch nicht, darum muss ''halbdrauf'' reichen.

Die ersten drei Steine Kopfsteinpflaster beweisen mir das ''halbdrauf'' nicht reicht und mein Catlight fällt runter und zerspringt an einer verkehrsreichen Stelle vor dem Bahnhof in seine Bestandteile. Ich steige von meinem Fahrrad, stelle es vor dem Hotel Hohenzollern ab und versuche die Lampe wieder einzugsammeln. Diese Aktion wird durch diverse Autos & Taxen stark behindert. Da sie mich scheinbar eher für einen Besoffenen halten, als für jemanden dem sein Frontlicht vom Fahrrad gefallen ist.

Bedeutet: Es wird keine Rücksicht genommen und ordentlich gehupt.

Das letzte Taxi der Grünphase schafft es dann auch endlich, das von mir bereits ins Auge gefasste letzte Teil der Lampe kaputt zu fahren.

Ich fahre nur mit Rücklicht nach hause.

21:00 Uhr (statt 19:15 Uhr) - Ich baue die Überreste der Lampe wieder zusammen, um mir die Bestätigung zu holen, dass sie eh defekt ist und auch ohne das kaputt gefahrene Teil nicht mehr funktionieren würde, damit ich keine schlechte Laune bekomme.

Sie leuchtet ...

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr ... !!!